"Ohne Gentechnik"-Erfahrungsberichte
Was können Unternehmen, die das "Ohne GenTechnik"-Siegel nutzen, darüber berichten? Wir haben Erfahrungsberichte gesammelt, um zu zeigen, wie auch Ihr Unternehmen davon profitieren kann.
Bei Interesse an einer Nutzung der Erfahrungsberichte, wenden Sie sich gerne an uns unter presse(at)ohnegentechnik(dot)org!

Als führender Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland legen wir großen Wert auf eine transparente Kommunikation auf unseren Produkten und gegenüber unseren Kundinnen und Kunden. Wir kennen die hohe Anspruchshaltung unserer Kundschaft sehr genau und wollen ihnen bei der großen Auswahl an Artikeln im Sortiment stets eine Orientierungshilfe beim Einkaufen geben. Dafür sorgen wir bspw. mit unterschiedlichen Siegeln und Standards auf unseren Produkten.
Die Entstehungsgeschichte des „Ohne GenTechnik“-Siegels und die Entwicklung des VLOG haben wir von Beginn an aufmerksam verfolgt. Aufgrund einer Änderung des EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz (EGGenTDurchfG) führte die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner im Jahr 2009 das einheitliche Siegel ein und betraute den Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) mit dessen Vergabe.
Die politische Unterstützung, der stetig steigende Bekanntheitsgrad des Siegels, die Weiterentwicklung des VLOG-Standards und damit einhergehende strengere Nachweispflichten führten 2014/2015 zu der Entscheidung, es auch auf unseren Eigenmarken auszuloben. Seit dieser Zeit engagieren wir uns für die kontinuierliche Weiterentwicklung des VLOG-Standards – immer unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Fakten.
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kennen das „Ohne GenTechnik“-Siegel und es genießt ein hohes Vertrauen.
Seit wann verwendet Ihr Unternehmen das „Ohne GenTechnik“-Siegel?
Wir sind VLOG-Gründungsmitglied und nutzen das „Ohne GenTechnik“-Siegel seit der ersten Stunde.
Wie sind Sie auf das Siegel aufmerksam geworden?
Zum Zeitpunkt, als wir vor der Herausforderung standen, gentechnikfreie Lieferketten zu sichern, war klar, dass eine unabhängige Stelle diese Aufgabe mit Effizienz und Glaubwürdigkeit erledigen kann.
Worin bestand Ihre grundsätzliche Motivation zur Verwendung des Siegels?
Es entspricht unserer Idee eines guten Lebensmittels, dass auch die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden, Relevanz hat. Wir beschäftigen uns daher auch mit der Fütterung der Tiere, die zu unserer Ernährung beitragen. „Ohne Gentechnik“ ist uns ein Anliegen für unsere Eigenmarken.
Welche Herausforderungen gab es?
Alles was man sich so vorstellen kann. Kunden und Lieferanten müssen überzeugt, Lieferketten müssen eingerichtet werden.
Welche positiven Effekte und Erfolge hat „Ohne GenTechnik“ bei Ihnen?
Unsere Eigenmarken genießen ein hohes Vertrauen bei unseren Kunden. „Ohne GenTechnik“ trägt zu diesem Vertrauen bei.
Was spricht für die Verwendung des Siegels?
Das „Ohne GenTechnik“-Siegel hilft uns ein Kernversprechen unserer Eigenmarken zu sichern und nachzuweisen. Es ermöglicht außerdem die Wahlfreiheit für Kunden, die sich Lebensmittel ohne Gentechnik wünschen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Siegels?
Ich wünsche mir, dass das „Ohne GenTechnik“-Siegel Sichtbarkeit für das Thema schafft, solange wir eine Gesetzeslage haben, die den Eintrag von Gentechnik in unsere Lebensmittel ermöglicht, ohne dabei uns Verbraucher am Produkt darüber aufzuklären. Ich wünsche mir, dass mehr Menschen den Hintergrund und Mehrwert des Siegels kennen.
Für die Supermarktkette Tegut hat Fritz Konz (Leitung Qualität und Umwelt) unsere Fragen beantwortet.

Bereits seit April 2017 nutzt die Imkerei Zoelzer das „Ohne GenTechnik“-Siegel. Die ursprüngliche Beantragung war sehr einfach. Auf die Möglichkeit der Zertifizierung bin ich damals gekommen, als ich mich mit Gentechnik in der Landwirtschaft beschäftigt habe. Ich, als Verbraucher, möchte vermeiden, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu mir zu nehmen. Zu dieser Entscheidung stehe ich heute genauso.
Durch eine Zertifizierung meiner Imkerei (mit ca. 40 Wirtschaftsvölkern produziere ich immerhin ca. 750 kg Honig) und den großen Flugradius der Honigbienen (bis zu 10 km) erreiche ich im Fall einer Erlaubniserteilung zur Ausbringung von GVO, dass ein großes Gebiet dadurch „besetzt“ ist und ich so Möglichkeiten sehe, die Verwendung von GVO zumindest mitzubestimmen.
Besonders gefreut hat mich, dass meine Imkerei seit dem Jahr 2020 ein, ebenfalls beim VLOG registriertes, Käsewerk beliefert. Eine, so finde ich, gute Absatzmöglichkeit für mich und ein Gewinn für meinen Kunden.
Etwas befremdlich stimmt mich, dass mein Kunde in der Nähe von Bremen und ich in der Nähe von München sitze. Scheinbar gibt es wenige Imker, die sich nach VLOG-Standard zertifizieren lassen. So sind die Entfernungen vom Erzeuger zum Kunden teilweise recht weit, was zu einer schlechten CO2-Bilanz führt. Ich würde mir wünschen, dass mehr Imker von diesem Siegel Gebrauch machen und sich so auch die Lieferwege verkürzen bzw. vermeiden lassen.
Andreas Zoelzer
Imkerei Zoelzer [www.imkereizoelzer.de]
Andreas Zoelzer ist leidenschaftlicher Imker aus der Nähe von München, ausgebildeter Facharbeiter Bienenwirtschaft und 1. Vorsitzender des Landesverbandes Buckfastimker Bayern e.V.