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Baden-Württembergische Landesflächen ohne Gentechnik

- Auf landeseigenen Flächen müssen sich Pächter zukünftig verpflichten, keine Gentechnik-Pflanzen anzubauen. Die grün-rote Landesregierung in Stuttgart setzt damit den Weg fort, den sie mit dem Beitritt zum "Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen" im vergangenen Herbst beschritt. Für laufende Pachtverträge gilt die Neuregelung aber nicht.

Landwirtschafts- und Verbraucherminister Alexander Bonde (Bündnis90/Die Grünen) und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) informierten am Sonntag über die Umsetzung eines entsprechenden Kabinettsbeschlusses. "Als Eigentümer und Verpächter von Flächen hat das Land eine Vorbildfunktion. Deshalb werden wir künftig den gentechnikfreien Anbau in unseren neuen Pachtverträgen festlegen," erklärte Schmid.

Bonde verwies auch auf die Bedeutung, die dieser Schritt für die Baden-Württemberger habe. Diese lehnen Gentechnik auf Äckern und auf dem Teller mehrheitlich ab. "In Baden-Württemberg gibt es derzeit keinen kommerziellen und keinen Versuchsanbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Damit das auch so bleibt, nehmen wir mit der Verpflichtung zur gentechnikfreien Landwirtschaft auf neu verpachteten Landesflächen eine wichtige Weichenstellung vor. Das Land trägt damit den Sorgen der Verbraucherinnen und Verbraucher vor den Risiken der Agro-Gentechnik Rechnung", so der Minister.

Baden-Württemberg ist seit letztem Oktober Mitglied im "Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen", einem Bündnis von fast 60 Regionen und lokalen Behörden. Es steht für rund 150 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Europa. Auch Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und das Saarland gehören dazu. Die Bündnispartner setzen sich beispielsweise für das Verursacherprinzip bei gentechnischen Verunreinigungen ein und für den Schutz von Landwirten, die gentechnikfrei arbeiten. Baden-Württemberg hat darüber hinaus entschieden, sein Qualitätsabzeichen (QZ BW) ab 2015 nur noch an Produkte zu vergeben, die die gesetzlichen Anforderungen der "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung erfüllen.

Pressemitteilung zur Reform der Pachtverträge (03.02.13)

Pressemitteilung zum Beitritt zum Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen (11.10.12)