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BASF stoppt Zulassungsanträge für Gentechnik-Kartoffeln

- Das Unternehmen BASF Plant Science nimmt seine Zulassungsanträge für den Anbau und für wissenschaftliche Feldversuche mit gentechnisch veränderten Kartoffeln zurück. In einer Pressemitteilung heißt es, die Investitionen in die Sorten „Fortuna“, „Modena“ und „Amadea“ könnten „aufgrund der Unwägbarkeiten im regulatorischen Umfeld und drohender Feldzerstörungen nicht gerechtfertigt werden.“

Auch in den USA, wo BASF seit letztem Jahr seine Gentechnik-Abteilung angesiedelt hat, wird ein Forschungsprojekt beendet. Aus strategischen Gründen werde die Entwicklung eines Futtermais mit gentechnisch veränderter Aminosäuren eingestellt und sechs Niederlassungen geschlossen. Man wolle sich verstärkt auf pilzresistente Pflanzen konzentrieren, so das Unternehmen.

In Europa haben mehrere Länder ein Anbauverbot gegen die erste gentechnisch veränderte Kartoffel aus dem Hause BASF, die „Amflora“, erlassen, nachdem diese von der EU-Kommission zugelassen wurde. Erst im Januar entschied sich auch Polen für ein solches Verbot, da Gesundheitsrisiken nicht ausgeschlossen werden könnten. Kurz darauf teilte das deutsche Agrar- und Verbraucherschutzministerium auf Anfrage einer Bundestagsabgeordneten mit, man sehe keinen Grund für einen ähnlichen Beschluss.

Diese Haltung der Bundesregierung überrascht allerdings nicht. Die Regierungspartner von CDU/CSU und FDP hatte in ihrem Koalitionsvertrag bereits festgehalten: „Der Anbau der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel Amflora für eine kommerzielle, industrielle Verwertung wird unterstützt.“ Dennoch hat die Gentechnik-Kartoffel, die vor allem zur Stärkeproduktion eingesetzt werden sollte, mit Problemen zu kämpfen. Die Fabrikanten sind derzeit nicht bereit, die „Amflora“ zu verarbeiten.

Informationsdienst Gentechnik: Nach Verbot in Polen: Aigner hält an Gentech-Kartoffel fest (24.01.13)