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Monsanto-Raps vor dem Import in EU

- Der gentechnisch veränderte Raps MON88302 steht in der EU kurz vor der Zulassung als Lebens- und Futtermittel. Letzte Woche stimmten die Mitgliedstaaten bereits zum zweiten Mal über die Pflanze des Konzerns Monsanto ab. Wieder gab es keine qualifizierte Mehrheit.

Wie der Informationsdienst Gentechnik berichtet, enthielt sich die Bundesregierung dabei erneut der Stimme. 10 der 28 Mitgliedstaaten stimmten für die Zulassung des gentechnisch veränderten Rapses, der gegen das Spritzmittel Glyphosat („Roundup“) resistent ist. 12 stimmten dagegen.

Zuvor hatte der gentechnik-kritische Verein Testbiotech gewarnt, der Import des Monsanto-Rapses könne „den Erhalt einer gentechnikfreien Landwirtschaft gefährden“. Denn keimfähige Rapssamen gehen häufig beim Transport verloren, entlang von Straßen und in der Nähe von Häfen wurden schon in mehreren Ländern Gentechnik-Rapspflanzen entdeckt, unter anderem in Japan und der Schweiz. Laut Testbiotech beurteilte die EU-Lebensmittelbehörde EFSA das Risiko nicht richtig. Der Gentechnik-Raps könne sich auch hierzulande abseits vom Acker mit natürlichen Verwandten kreuzen.

Da die Mitgliedstaaten sich nicht einigen konnten, darf die EU-Kommission nun die endgültige Entscheidung über die Zulassung des Rapses fällen. Es ist noch unklar, ob Jean-Claude Juncker und seine Kommissare ebenso gentech-freundlich agieren werden wie die vorherige Kommission.

Informationsdienst Gentechnik: Gentechnik-Raps: Deutschland enthält sich schon wieder (01.12.14)

Testbiotech: Finale Abstimmung über Monsantos Gentechnik-Raps im November (24.11.14)