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Zwei weitere gentechnikfreie Bundesländer

- Das Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen hat zwei weitere Mitglieder aus Deutschland hinzugewonnen. Die Umweltministerinnen des Saarlands und Rheinland-Pfalz unterzeichneten heute gemeinsam die Beitrittserklärung. Das Bündnis zählt nun fast 60 Regionen und Länder aus ganz Europa. Es setzt sich für mehr Kompetenzen der regionalen und lokalen Entscheidungsträger in Gentechnik-Fragen ein.

„Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, unsere Landwirtschaft, unsere Lebensmittel und unsere Wildpflanzen vor gentechnischen Verunreinigungen zu schützen – der Beitritt zu dem Netzwerk ist dabei ein wichtiges Signal“, erklärten die saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) und ihre rheinland-pfälzische Kollegin Ulrike Höfken (Bündnis90/Die Grünen) während der Veranstaltung in der Ommersheimer Bliesgaumolkerei, wo gentechnikfreie Milch verarbeitet wird.

„Derzeit ist Deutschland noch frei vom Anbau gentechnisch veränderter Organismen. Unsere heimische Wirtschaft sollte die Chance weiter nutzen, den Verbraucherwünschen nach regional und umweltgerecht erzeugten Qualitätsprodukten nachzukommen“, betonte Ministerin Höfken. Sie plädierte auch für eine EU-weite Kennzeichnung für tierische Erzeugnisse, die ohne Gentechnik hergestellt werden. Ihre saarländische Kollegin Rehlinger wünschte sich, dass „das Saarland auch in Zukunft eine gentechnikfreie Anbauregion bleibt.“ Dazu seien weitere Initiativen geplant: „Gemeinsam mit den Partnern innerhalb der Großregion wird die saarländische Landesregierung in einem weiteren Schritt auch über eine gentechnikfreie Großregion diskutieren.“

Alexander Hissting, der Leiter der Geschäftsstelle des Verbands Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG), bedankte sich bei den Ministerinnen für ihr Engagement. Er verwies auf die Haltung der Bevölkerung, die der Agro-Gentechnik überwiegend ablehnend gegenüber steht. Damit auch künftig gentechnikfreie Lebensmittel produziert werden könnten, seien aber weitere Anstrengungen nötig: „[Wenn] die Bevölkerung der Politik ein klares Mandat erteilt, die Politik die nötigen Rahmenbedingungen zur Sicherung der gentechnikfreien Landwirtschaft und transparenten Lebensmittelkennzeichnung schafft und die Wirtschaft die Lebensmittel anbietet, die die Verbraucher wünschen, dann können wir gemeinsam viel erreichen“, erklärte Hissting.

Als nächstes Bundesland wird wohl Niedersachsen dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beitreten. Die rot-grüne Landesregierung hat diesen Schritt vergangene Woche beschlossen.

Presseerklärung zum Beitritt des Saarlands und Rheinland-Pfalz zum Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen (22.05.2013)

Informationsdienst Gentechnik: Niedersachsen tritt Gentechnikfreien Regionen bei (14.05.13)