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ADM will mehr gentechnikfreie Soja aus deutschem Anbau verarbeiten
Kapazitäten für Verarbeitung gentechnikfreier Soja geschaffen
Das internationale Agrar-Großunternehmen Archer-Daniels-Midland (ADM) hat die Kapazitäten für die Herstellung und Lagerung gentechnikfreier Soja-Produkte in seiner Produktionsstätte in Mainz stark ausgebaut, berichtet das Fachmagazin Agrarheute online. Gleichzeitig hat ADM finanzielle und logistische Anreize geschaffen, um Landwirt:innen für den Soja-Anbau in Deutschland zu gewinnen. Grund für die Investition ist die wachsende Nachfrage nach gentechnikfreier heimischer Ware. ADM will die neugeschaffenen Kapazitäten der Ölmühle mit Ernten von deutschen Äckern auslasten. Derzeit stammt der Großteil der gentechnikfreien Ware aus der Ukraine.
VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting kommentiert: „Die Initiative von ADM, einem der international größten Verarbeiter von Soja, ist ein starkes positives Signal für den ,Ohne Gentechnik‘-Markt – für Soja-Anbau und langfristige Verfügbarkeit gentechnikfreier Futtermittel gleichermaßen. ADM setzt mit dieser Entscheidung konsequent auf die hohe und weiter wachsende Nachfrage nach gentechnikfreien Futter- und Lebensmitteln.“
Großes Potenzial für die Nischenkultur
Die Nachfrage nach gentechnikfreier Soja aus heimischem Anbau hat in den letzten Jahren zugenommen, doch kann der Anbau auf knapp 45.000 Hektar nur drei Prozent des Bedarfs decken. Auch in der EU ist der Selbstversorgungsgrad mit rund acht Prozent sehr gering. Dabei sind nach Angaben des Deutschen Sojaförderrings etwa zwei Drittel der deutschen Ackerflächen grundsätzlich für den Soja-Anbau geeignet. Dort könnten etwa zwei Millionen Tonnen Sojabohnen jährlich erzeugt werden, um damit 40 bis 50 Prozent des Eigenbedarfs zu decken, schätzt der Sojaförderring.
Soja-Anbau birgt viele Vorteile
Nach Auskunft von Martin Miersch, dem geschäftsführenden Vorsitzenden des Deutschen Sojaförderrings, ist der Soja-Anbau in Deutschland für Betriebe an geeigneten Standorten wirtschaftlich lohnend. Zudem berge die Leguminose viele Vorteile für die Fruchtfolge und die Belebung des Bodens. Darüber hinaus benötige die Eiweißpflanze nur wenig Stickstoffdünger undchemische Pflanzenschutzmittel. Nach Einschätzung des Experten machen diese Vorteile, diverse Förderungen sowie angepasste Sorten den Soja-Anbau auch für weniger geeignete Flächen attraktiv.