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Agrarminister: Mehr GV-freies Soja aus Südamerika
„Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland lehnen mehrheitlich gentechnisch veränderte Lebensmittel ab“, sagte Schmidt bei der ersten Station in Uruguay. „Soja ist für Uruguay ein Exportschlager und für unsere Landwirte ein ideales Futtermittel in der Tierzucht.“ Zwar wächst in dem Land zurzeit fast nur Gentechnik-Soja. Doch mit dem Export nach Deutschland gebe es eine „Zukunftschance für Sojaproduzenten, die auf Gentechnik im Sojaanbau verzichten“, so Schmidt.
„Die Nachfrage nach GVO-freien Futtermitteln in Deutschland wächst. Mir ist wichtig, dass unseren Landwirten und Erzeugern in Deutschland ausreichend gentechnikfreie Sojaprodukte zur Verfügung stehen. In Südamerika liegen dabei die wichtigsten Anbauregionen weltweit“, erklärte der Minister.
Der Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG) begrüßt die Äußerungen des Landwirtschaftsministers. Denn der Bedarf an Futtermitteln aus nicht-gentechnischen Pflanzen wächst. So setzen wichtige Lebensmitteleinzelhändler bei ihren Eigenmarken mehr und mehr auf die „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung, die der VLOG vergibt. Eier und Geflügelfleisch kommen mittlerweile überwiegend aus Ställen, in denen keine Gentechnik-Soja oder -Mais im Futtertrog landet. Auch beim Schweinefleisch wird es nach Einschätzung des Verbandes schon 2016 deutliche Bewegungen geben. „Tierprodukte aus gentechnikfreier Fütterung stehen für hohe Qualität und erfreuen sich wachsender Beliebtheit“, erklärt Geschäftsführer Alexander Hissting.
Um die Nachfrage zu decken, bleiben Importe aus Übersee in näherer Zukunft nötig. Brasilien ist der größte Produzent von gentechnikfreiem Soja, seine Nachbarländer könnten ebenfalls von Exporten nach Europa profitieren, wenn sie auf den Anbau ohne transgene Varianten setzen. Zwar wird auch in Europa mehr und mehr Soja produziert. So rechnet der Verein Donau Soja für dieses Jahr mit einer Ernte von 2,8 Millionen Tonnen.