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Edeka will Umstellung bei Futtermitteln für tierische Erzeugnisse

- Das Groß- und Einzelhandelsunternehmen Edeka will bei tierischen Erzeugnissen seiner Eigenmarken auf einheimische Futtermittel bzw. "zertifiziert verantwortungsvolleres und gentechnikfreies Soja" umstellen. Dies gab die größte Lebensmittelhandelsgruppe Deutschlands kürzlich bekannt. Edeka reagiert damit auf die konstant ablehnende Haltung der Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber Gentechnik in Lebensmitteln. Nähere Informationen zur Zeitplanung und zum anvisierten Handelsvolumen sind noch nicht bekannt.

Im Rahmen seiner Partnerschaft mit dem Umweltverband WWF hat der Konzern eine entsprechende Strategie zur Diversifizierung seiner Eigenmarkenprodukte entworfen. So soll neben einheimischen Futtermitteln importiertes Soja verwendet werden, das von Mitgliedern des Round Table on Responsible Soy (RTRS) stammt. Zu dieser vom WWF ins Leben gerufenen Plattform gehören auch Agrochemieunternehmen wie Monsanto und Syngenta; ein Großteil des unter RTRS-Kriterien produzierten Sojas ist gentechnisch verändert. WWF und am RTRS beteiligte Unternehmen standen deshalb immer wieder in der öffentlichen Kritik.

Ins Rampenlicht geriet die Kooperation zuletzt durch den Rechtsstreit um das "Schwarzbuch WWF", in dem der Journalist Wilfried Huismann Kritik am Umweltverband und am RTRS übt. Auch viele Kunden hegen Zweifel: Beispielsweise forderten Anfang des Jahres über 25.000 Personen von der niederländischen Handelsgruppe Ahold, auf RTRS-Soja zu verzichten. Nun möchte Edeka zwar zusätzlich die Gentechnikfreiheit der Futtermittel zur Bedingung machen. Naturschutzorganisationen sehen darin angesichts der kleinen Mengen gentechnikfreier RTRS-Soja jedoch ein Feigenblatt für die Vermarktung von Gentechnik unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit.

Unterdessen wurde die konkurrierende Handelsgruppe Rewe im Juni Mitglied des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). Auch dort macht man sich Gedanken um nachhaltigere, gentechnikfreie Bezugsquellen für Futtermittel, mit denen tierische Erzeugnisse für die Eigenmarken produziert werden.

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