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Gentechnik-Mais erst im Sommer

- Die nächste Anbaugenehmigung für einen gentechnisch veränderten Mais wird wohl erst im Sommer erteilt werden. Laut Medienberichten hat die EU-Kommission die Entscheidung über den Pioneer-Mais 1507 auf frühestens Juni verschoben. Bis dahin beschäftigt sich die Lebensmittelbehörde EFSA nämlich noch mit Maispollen – dieser kann sich wesentlich weiter verbreiten, als bisher angenommen.

Bereits im Oktober war eine Studie der Universität Bremen, des Bundesamtes für Naturschutz und des Ökologiebüros Bremen erschienen. Die Autoren hatten 10 Jahre lang mit neuen Methoden gemessen, wie weit entfernt von Maisfeldern noch Pollen der Pflanzen in nennenswertem Umfang zu finden ist. Das reichte bis hin zu 4,5 Kilometern. Und damit deutlich weiter, als die 20 bis 30 Meter, die die EFSA als Sicherheitsabstand beim Anbau von Gentechnik-Mais 1507 vorgeschlagen hatte.

Seit Dezember prüft die Behörde deshalb die aktuellen Daten. Ergebnisse erwartet sie bis Ende Mai. Nun hat die EU-Kommission offenbar darauf reagiert und beschlossen, dem Gentech-Mais 1507 bis dahin keine Zulassung zum Anbau zu erteilen. „Genpollen, Bienen und Insekten machen nicht an Bundesländergrenzen halt“, kommentierte Harald Ebner, Gentechnik-Sprecher der Fraktion Bündnis90/Die Grünen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse kämen nicht überraschend. Doch der Aufschub ermögliche es, die von der EU kürzlich beschlossenen Verbotsmöglichkeiten in Deutschland rechtssicher umzusetzen. Bundesagrarminister Christian Schmidt müsse nun „seine Hausaufgaben machen“, so der Grüne.

Informationsdienst Gentechnik: EU verschiebt Zulassung von Gentechnik-Mais (10.03.15)

Studie: Maize pollen deposition in relation to distance from the nearest pollen source under common cultivation - results of 10 years of monitoring (2001 to 2010)

VLOG: Wer entscheidet über Gentechnik-Anbauverbot? (24.02.15)