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Gentechnikfreie Fütterung kein Problem

- In der Viehhaltung wird viel gentechnisch veränderte Soja verfüttert. Die Praxis zeigt jedoch: Eine Umstellung auf Futtermittel ohne Gentechnik ist möglich. Die Universität Göttingen befragte 25 Landwirte zu deren Erfahrungen mit Rapsextrationsschrot, Klee und Luzerne, berichtet das Fachmedium agrarheute.com. Die gentechnikfreie Fütterung führte demnach zu „stabilen Milchleistungen bei tendenziell leicht höherem Eiweißgehalt in der Milch.“

„Die meisten Milcherzeuger sind aus Sicht der Produktion zufrieden mit der Umstellung und stellen keine negativen Veränderungen in der Herde fest“, zitiert agrarheute die Autoren vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung. Die positiven Erfahrungen der Landwirte werden von anderen Wissenschaftlern bestätigt. So konnten in Fütterungsversuchen mit Raps statt Soja „gleichwertige Milchleistungen und Milchinhaltsstoffe sowie niedrigere Milchharnstoffgehalte“ festgestellt werden, heißt es im Bericht.

Zwar können die Kosten nach der Umstellung auf gentechnikfreie Futtermittel höher liegen. Die Forscher der Uni Göttingen begründen das mit dem zusätzlichen Aufwand für getrennte Betriebsabläufe und für Zertifikate zurück. Da die Nachfrage nach Milch, Eiern, Käse und Fleisch „ohne Gentechnik“ allerdings steigt, zahlen sich diese Investitionen für die Landwirte letztlich aus, weiß der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik. Viele Molkereien zahlen ihren Milchlieferanten etwa 1 Ct/kg Milch zusätzlich, wenn sie ihre Kühe gentechnikfrei füttern. Erst kürzlich hatten sich nahezu alle deutschen Einzelhändler dazu bekannt, auch weiterhin gentechnikfreie Produkte anbieten zu wollen.

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