News
Gute Verfügbarkeit bei GVO-freien Rohstoffen in Europa
Der europäische Verband für Lebensmittel ohne Gentechnik ENGA beleuchtet in seinem neuen Report, der in Zusammenarbeit mit der Organisation Donau Soja (Österreich) und der Stiftung ProTerra (Niederlande) entstanden ist, Marktlage und Trends für die gentechnikfreien Schlüsselkulturen Soja, Mais und Raps.
Gentechnikfreie Soja: Rekordernte und gute Preise
Die 2023er Rekordernte von drei Millionen Tonnen gentechnikfreien Sojabohnen (33 Prozent mehr als im Vorjahr) hat das europäische Angebot deutlich verbessert, heißt es im Marktbericht. Der Trend gehe zum Ausbau der Anbauflächen, da Soja, im Vergleich zu Mais, geringere Ansprüche an Boden und Dünger hat und dennoch gute Ergebnisse bringt.
Weiterer Anreiz für Landwirte, ihre Sojaproduktion auszuweiten, ist die positive Preisentwicklung bei europäischer gentechnikfreier Soja, die bislang dem Preisverfall von gentechnisch veränderter (GV) Soja auf dem Weltmarkt trotzt, berichtet ENGA. In Europa wird ausschließlich GVO-freie Soja angebaut. In Brasilien hingegen, wo überwiegend GV-Soja angebaut wird, sank die Erntemenge an zertifizierter gentechnikfreier Soja in der laufenden Saison 2023/24 um etwa 1,5 Prozent auf 2,3 Millionen Tonnen. Nach Einschätzung von ProTerra reicht das jedoch aus, um die Versorgung mit europäischer Ware zu ergänzen.
GVO-freier Mais: Gute Verfügbarkeit bei rückläufigen Preisen
Auch bei Mais sind die europäischen Anbauflächen zu über 99 Prozent gentechnikfrei. Da die Ernte mit 61,4 Millionen Tonnen (15,6 Prozent mehr als im Vorjahr) 2023 gut war, wird auch hier kein Angebotsmangel erwartet, so der Marktbericht. Die EU-Generaldirektion für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung DG AGRI rechnet in den nächsten zehn Jahren mit einer leichten Ausweitung der Anbaufläche. Der Preis für gentechnikfreien Mais ist allerdings stark unter Druck. Er fiel Anfang des Jahres um rund zehn Prozent auf unter 180 Euro pro Tonne und damit auf das niedrigste Niveau seit mehr als drei Jahren, berichtet ENGA.
GVO-freier Raps: Versorgung gesichert, sinkende Preise
Der EU-Markt ist aktuell auch gut mit GVO-freiem Raps versorgt. Laut Marktbericht lässt sich das auf die Rekordernte in der Ukraine im vergangenen Jahr zurückführen. Die Ukraine ist das wichtigste europäische Raps-Exportland. Insgesamt stehen in Europa rund 20 Millionen Tonnen aus der Ernte 2023 zur Verfügung. Die Preise liegen zwischen 420 und 460 Euro pro Tonne und sind derzeit rückläufig, schreibt ENGA und zitiert die Einschätzung von DG AGRI, wonach die Raps-Produktion in den nächsten Jahren zurückgehen wird. Gründe sind die sinkende Nachfrage nach Biokraftstoffen in Europa sowie ungünstigen Witterungsbedingungen.
ENGA Market Report February 2024 (Englisch)
Gute Aussichten für europäische Soja-Ernte 2024