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Kombination: Regional und ohne Gentechnik

- Die niedersächsische Landesregierung sucht nach Möglichkeiten, Milchbauern in der Emsregion unter die Arme zu greifen. Potenzial sieht sie bei regional erzeugter Weidemilch, die mit dem Hinweis „Ohne Gentechnik“ beim Verbraucher punkten soll.

Die grün-regierten Ressorts für Landwirtschaft und Umweltschutz kündigten letzte Woche mehr Mittel für ein Weidemilchprojekt in der Emsregion an. „Mit unserer Idee wollen wir praktisch unter Beweis stellen, dass mehr Grünland-, Tier- und Naturschutz ein positiver Standortfaktor und Gewinn auch für die örtliche Landwirtschaft sein können“, so die Minister.

Sie befürchten, dass der Wegfall der Milchquote ab April den ohnehin niedrigen Preis weiter drücken wird. Die Hoffnung: Verbraucher sollen erkennen, das Qualität nicht zu Billigstpreisen zu haben ist. „Die bessere Vermarktung eines regionalen Qualitätsproduktes, zum Beispiel unter dem Motto 'Weidemilch ohne Gentechnik', könnte diese Ausgangssituation zu einer Win-Win-Strategie für Naturschutz und Landwirtschaft führen.“

Der Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG) begrüßt diese Pläne. „Die Kombination von Regionalität und Gentechnikfreiheit ist aus Marketingsicht schlüssig. Beide Aspekte sprechen ähnliche Kunden an und verstärken sich gegenseitig“, meint Geschäftsführer Alexander Hissting. „Ein regionales Produkt, das Gentechnik im Tierfutter toleriert, droht hingegen in die Kritik zu geraten, weil es wichtige Nachhaltigkeitsaspekte ausblendet.“

Positiv ist auch, dass Hessen den Anbau von Eiweißpflanzen fördern will. Damit soll die Einfuhr von Soja aus Übersee verringert werden, wie Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) ankündigte. „Wir wollen in Hessen eine weitgehende Unabhängigkeit von Eiweiß-Importen ermöglichen und die Versorgung mit gentechnikfreiem Futtermittel sicherstellen.“ Das entspreche dem Wunsch der Verbraucher. Dabei will Hinz unter anderem auf Raps setzen. „Das Potenzial in Hessen, diese Importe zu ersetzen, ist da, es muss nur genutzt werden.“

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