News

„Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung in USA

- Nun gibt es auch in den Vereinigten Staaten eine offizielle „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung. Zumindest für Fleisch- und Eiprodukte hat das Landwirtschaftsministerium das Label des „Non-GMO Project“ anerkannt. Damit können US-Verbraucher, die auf gentechnikfreie Fütterung von Tieren wert legen, beim Einkauf nun gezielt nach solchen Erzeugnissen greifen.

Bislang haben nur drei Fleischproduzenten ihre Erzeugnisse beim Non-GMO Project zertifizieren lassen. Mit der offiziellen Anerkennung des Siegels, auf dem ein stilisierter Schmetterling auf einem v-förmigen Grashalm zu sehen ist (das v steht für „verified“, also „bestätigt“), könnten es bald mehr werden. Die Nachfrage ist zumindest da: in einer Umfrage der Huffington Post sprachen sich im Februar 82 Prozent für eine solche Kennzeichnung aus.

Das offizielle Label wird nach Angaben des Non-GMO Project auch einen kurzen Begleittext erhalten. „Fleisch und Eier können nicht direkt auf gentechnisch veränderte Organismen getestet werden – deshalb testen wir das Tierfutter. Die Beschreibung wird helfen, das klarzustellen“, erklärte Megan Westgate, die Geschäftsführerin des Projekts.

Mit der offiziellen „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung erhalten US-Verbraucher ein wenig mehr Transparenz bei ihren Lebensmitteln. Nach wie vor gibt es jedoch keine Pflicht zur Ausweisung von Gentechnik-Bestandteilen bei frischen oder verarbeiteten Produkten. In den USA ist ein Großteil des Mais und Sojas gentechnisch verändert. Es gibt zwar in mehreren Bundesstaaten Initiativen für obligatorische Verpackungshinweise auf entsprechende Zutaten. In Connecticut wurden sie auch kürzlich beschlossen. Sie treten allerdings erst in Kraft, wenn weitere Bundesstaaten mitziehen – hier hinken die USA der EU und anderen Staaten noch hinterher. Einige Unternehmen versuchen die Lücke zu füllen. So erklärte der Einzelhändler Whole Foods im Frühjahr, bis 2018 müssten alle Produkte in seinen Filialen gekennzeichnet werden, falls sie transgene Organismen enthalten.

Unterdessen gibt es auch in Großbritannien Bewegung im Sortiment. Der Konzern WhiteWave Foods kündigte an, die Soja-Milch seiner Marke „Alpro“ sei die erste auf der Insel, die zertifiziert gentechnikfrei sei. Künftig werden die Alpro-Verpackungen das Logo der ProTerra Foundation tragen, die Standards für die gentechnikfreie Produktion vorgibt. Die Lieferkette sei vom Zertifizierungsdunternehmen CERT ID überprüft worden, berichtet das Fachmedium Just Food. Ein Sprecher von CERT ID bestätigte, es habe bislang keine derart zertifizierte Erzeugnisse im Vereinigten Königreich gegeben.

The Non-GMO Project: Non-GMO Project Verified label receives approval for meat, liquid egg products (19.06.13)

New York Times: U.S. Approves a Label for Meat From Animals Fed a Diet Free of Gene-Modified Products (20.06.13)

Just Food: UK: WhiteWave's Alpro introduces non-GM labelling mark (25.06.13)

VLOG: WholeFoods kündigt Gentechnik-Hinweis auf Verpackungen an (22.03.13)

Informationsdienst Gentechnik: Erster US-Bundesstaat beschließt Gentechnik-Kennzeichnung (04.06.13)