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Schweiz verlängert Gentechnik-Moratorium
Nach dem Nationalrat, der sich mit 98 zu 89 Stimmen für die Ausdehnung des Moratoriums aussprach, muss noch die kleine Kammer - der Ständerat – zustimmen. Eine gute Nachricht für die schweizerische Lebensmittelwirtschaft, die stark auf Produkte ohne Gentechnik setzt – auch wenn sich Gentech-Kritiker wie die Schweizer Allianz Gentechfrei (SAG) gewünscht hätten, dass das Anbauverbot auch nach den vier Jahren ohne weitere Abstimmung gültig bleibt.
„Eine Verlängerung des Moratoriums auf unbestimmte Zeit wäre aufgrund der kritischen Haltung der Bevölkerung folgerichtig gewesen“, erklärte SAG-Präsidentin Martina Munz. „Konsumentinnen und Konsumenten wollen kein Gentech auf ihren Tellern. Gentechnisch veränderte Pflanzen bringen auch der Schweizer Landwirtschaft keine ökonomische oder ökologische Vorteile. Dies hat das Nationale Forschungsprogramm NFP59 zu Chancen und Risiken von gentechnisch veränderten Pflanzen aufgezeigt.”
Ein weiterer Dämpfer für die Regierung: Sie hatte vorgeschlagen, dass nach Ablauf des Moratoriums auf einigen Flächen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden könnten. Das lehnte das Parlament jedoch ab. Zur Erleichterung von Gentechnik-Gegnern, die nicht glauben, dass die „Koexistenz“ von Feldern mit und ohne transgene Pflanzen funktioniert. Zudem halten sie die nötigen Überwachungsmaßnahmen für ein „Bürokratiemonster“, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Die SAG kommentierte: Mit einem Nebeneinander von konventioneller und gentechnischer Landwirtschaft „würde die gentechnikfreie Schweiz gefährdet.“
Außerdem sei das Risiko gar nicht nötig: „Die Schweiz hat in der Vergangenheit von der gentechnikfreien Landwirtschaft profitiert. Alle bekannten Schweizer Lebensmittellabel setzen auf gentechfreie Produkte.“
NZZ: Gentech-Moratorium erneut verlängert: Immer noch Mais im Bundeshaus (06.12.16)
SAG: Anbaumoratorium für Gentechpflanzen soll um 4 Jahre verlängert werden (06.12.16)