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Weiterhin Exportprobleme für US-Weizen
Zwei wichtige Importeure von US-amerikanischem Weizen, Japan und Südkorea, befürchten seit der Entdeckung der Gentechnik-Verunreinigung im Bundesstaat Oregon, dass transgenes Getreide ins Land gelangen könnte. Japan hat deshalb zwei Wochen lang keine Weizenlieferungen mehr geordert, so der Reuters-Bericht. Südkorea hat den Import des Getreides aus den USA sogar formal ausgesetzt, bis alle Chargen auf Spuren von gentechnisch veränderten Organismen untersucht seien. Der Preis für ein Scheffel Weizen fiel innerhalb einer Woche um über 1 Prozent.
Weil sie Monsanto für die Exportschwierigkeiten verantwortlich machen, haben mehrere Landwirte juristische Maßnahmen gegen den Agrarkonzern eingeleitet. Nach einem ersten Farmer aus Kansas haben nun auch Weizenproduzenten aus dem Bundesstaat Washington diesen Schritt getan. Vergangenen Donnerstag reichte die international tätige Kanzlei Hausfeld LLP eigenen Angaben zufolge eine entsprechende Sammelklage ein. Man gehe davon aus, dass Monsanto von dem Risiko der Verunreinigung wusste, als das Unternehmen vor einigen Jahren mit gentechnisch verändertem Weizen experimentierte. Dennoch habe der Konzern keine ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Er habe dadurch die jetzigen „Verwerfungen“ auf dem Markt verursacht.
Hausfeld hat bereits Erfahrungen mit den juristischen Konsequenzen von Gentechnik-Verunreinigungen. Die Kanzlei hatte vor einigen Jahren verschiedene Landwirte vertreten, deren Geschäfte durch Funde des transgenen Starlink-Mais der damaligen Aventis CropScience (heute Bayer CropScience) in herkömmlichem Saatgut geschädigt worden war. Nach eigenen Angaben erreichte Hausfeld dabei eine Zahlung von 110 Millionen US-Dollar an seine Mandanten.
Reuters: GMO wheat find weighs on U.S. Pacific Northwest white wheat (07.06.13)
Hausfeld LLP: Genetically-Engineered Wheat
VLOG: USA: Weniger Weizen-Exporte wegen Gentechnik (03.06.13)