Wofür setzen wir uns ein?

Deregulierung bedroht "Ohne Gentechnik"

­­­­Der "Ohne Gentechnik"-Sektor in Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel und Marketing boomt in vielen Ländern Europas. Mit neuen gentechnischen Ver­fahren erzeugte Produkte stellen eine massive ökonomische Bedrohung für ihn dar. Der "Ohne Gen­technik"-Wirtschaftssektor spricht sich im Einklang mit dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) dafür aus, alle mit neuen gentechnischen Verfahren erzeugten Produkte als Gentechnik zu regulieren. Das haben der VLOG und die österreichische ARGE Gentechnik-frei bei der Stakeholder-Befragung der EU-Kommission im Frühjahr 2020 deutlich gemacht. Eine Zusammenfassung unserer Antworten ist in diesem Dokument nachzulesen.

Nachweisverfahren für "Gene Editing"

Gentechnik ist und bleibt Gentechnik. Für Pflanzen, die mit neueren Gentechnik-Verfahren wie Gene-Editing (u.a. CRISPR, TALEN, ODM) hergestellt wurden, gelten in der EU dieselben gesetzlichen Regeln wie für alle anderen Gentechnik-Pflanzen. Das hat der Europäische Gerichtshof 2018 klargestellt. Deshalb sind Nachweisverfahren für "Gene Editing"-Pflanzen dringend erforderlich. Der VLOG hat gemeinsam mit anderen Verbänden ein solches Verfahren entwickeln lassen und setzt sich dafür ein, dass es in den staatlichen GVO-Kontrollen eingesetzt wird.

 

Neue Siegelnutzer

  • Pulte GmbH & Co. KG
  • Röschmann Landhandel GmbH
  • Melkweg Aarts & Van Haaren B.V.

 

»Das „Ohne GenTechnik“-Siegel ist heute von der Wirtschaft getragen und von den Verbraucherinnen und Verbrauchern voll akzeptiert. Die Entwicklung des Siegels ist eine herausragende Erfolgsgeschichte, an der wir alle mitgewirkt haben.«

Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, 2024

»Bei dm ist es uns wichtig, dass uns Menschen weiterhin die freie Wahl überlassen bleibt, ob wir gentechnisch veränderte Nahrungsmittel produzieren und konsumieren wollen. Es geht um unsere Ernährung, um das, was wir unseren Körpern täglich zuführen.«

Kerstin Erbe, Geschäftsführerin Ressort Produktmanagement, dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, 2024

»Es ist aus Sicht der REWE Group auch im Bereich der neuen gentechnischen Verfahren erforderlich, unter Verwendung dieser Techniken hergestellte Produkte einem Zulassungsverfahren einschließlich einer Risikoprüfung zu unterwerfen und die Prinzipien Rückverfolgbarkeit, Vorsorge und Kennzeichnung weiterhin zu berücksichtigen. Nur so können Wahlmöglichkeiten und eigenverantwortliche Kaufentscheidungen auch zukünftig gewährleistet werden.«

Dr. Daniela Büchel, Vorstandsmitglied der REWE Group, 2023

»FRoSTA steht seit über 20 Jahren für maximale Transparenz. Jeder sollte nachvollziehen können, ob ein Lebensmittel mit oder ohne Gentechnik produziert wurde, um sich entsprechend entscheiden zu können. Nur dann können sich auch Lebensmittelhersteller und Landwirte differenzieren.«

Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender, FRoSTA AG, 2024

»Gentechnikfreiheit ist die Grundlage unserer Bio-Landwirtschaft. Wir leben und wirtschaften mit der Natur. ‚Natürliches natürlich belassen‘ ist unser Auftrag.«

Barbara Scheitz, Geschäftsführerin, Andechser Molkerei Scheitz GmbH, 2024

»Wahlfreiheit in Sachen „Ohne Gentechnik“, das wünscht sich unsere Kundschaft ebenso wie wir. Schon seit 2010 füttern alle Landwirt:innen garantiert ohne Gentechnik und wir kennzeichnen die Milch und inzwischen auch alle Naturprodukte wie Butter, Schlagrahm und z.B. Naturjoghurt mit dem VLOG-zertifizierten Label „Ohne GenTechnik“. Dass das so bleibt, dafür setzen wir uns ein.«

Bernhard Pointner, Geschäftsführer Molkerei Berchtesgadener Land, 2024

»Ich kämpfe dafür, dass wir dieses Siegel eines Tages nicht mehr brauchen – weil dann alles ohne Gentechnik ist. Der VLOG und sein weit verbreitetes Siegel helfen dabei, das öffentliche Bewusstsein für dieses Ziel zu schaffen und zu stärken.«

Sarah Wiener, Köchin, Unternehmerin, Autorin und ehem. EU-Abgeordnete, 2020

»Das "Ohne GenTechnik"-Siegel ermöglicht internationalen Umweltschutz direkt beim Einkauf: am Logo erkennen die Verbraucher*innen bei Milch, Eiern und Fleisch, dass im Futtertrog der Tiere keine gentechnisch veränderten Pflanzen z.B. aus Südamerika gelandet sind. Damit das Siegel weiter die Wahlfreiheit garantieren kann, muss natürlich auch CRISPR-Gentechnik reguliert und gekennzeichnet bleiben.«

Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), 2020

»Der VLOG-Standard bildet für uns einen praxistauglichen Rahmen für die Gewährleistung der Futtermittelproduktion ohne Gentechnik. In der VLOG-Fachgruppe bringe ich unsere Erfahrungen in der "Ohne Gentechnik"-Produktion von Mischfuttern ein und arbeite aktiv an der Weiterentwicklung des VLOG-Standards mit.«

Artur Bisenius, Geschäftsleitung beweka Kraftfutterwerk, Heilbronn, 2020