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Baden-Württemberg: Keine Gentechnik-Verunreinigungen mehr im Erntemonitoring

- Im routinemäßigen Erntemonitoring 2021 in Baden-Württemberg wurden keine Gentechnik-Verunreinigungen festgestellt. Im Vorjahr hatte ein Fund bei Leinsamen weitreichende Folgen.

Grafik: CVUA Freiburg

Seit 2004 wird das Stichprobenprogramm der amtlichen Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung Baden-Württemberg jährlich durchgeführt. Mehr als 1600 Ernteproben wurden seitdem auf GVO-Verunreinigungen untersucht. Die Behörden untersuchen dabei Stichproben von Raps, Leinsaat, Soja, Mais und Zuckerrüben, da es von diesen Pflanzen gentechnisch veränderte Varianten gibt, die in Deutschland nicht zum Anbau zugelassen sind.

2020 wurden durch Kontrolle 10 Tonnen Gentechnik-Saatgut aufgespürt

Im Jahr 2020 löste dabei ein Fund von Gentechnik-Leinsamen europaweite Ermittlungen und Maßnahmen aus. Er ging auf eine Saatgut-Lieferung von 10 Tonnen zurück, die mit den herbizidresistenten Gentechnik-Leinsamen FP 967/Triffid verunreinigt war – eine Sorte, die in den 1980er Jahren in Kanada entwickelt, aber nie kommerziell angebaut worden ist.

Auch auf Pflanzen aus neuer Gentechnik kontrollieren

„Es ist erfreulich, dass 2021 in Baden-Württemberg keine Verunreinigungen mehr festgestellt wurden. Der Fund im Vorjahr zeigt, wie wichtig solche Kontrollen sind. Damit sie weiterhin zuverlässig die Gentechnikfreiheit überwachen können, müssen die Behörden die Stichproben endlich auch auf Pflanzen aus neuen Gentechnik-Verfahren prüfen. Dazu brauchen sie anerkannte Nachweisverfahren“, kommentiert VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting.

„Ohne Gentechnik“-Branche zählt auf die Ampel

„Die ‚Ohne Gentechnik‘-Branche zählt dabei auf die neue Bundesregierung, die sich die Stärkung der Nachweisforschung in den Koalitionsvertrag geschrieben hat. Für gentechnisch veränderten Cibus-Raps hat der VLOG zusammen mit mehreren Partnerorganisationen bereits 2020 ein funktionierendes Nachweisverfahren in Eigeninitiative entwickeln lassen. Es bewährt sich unter anderem beim VLOG längst im Einsatz, wird aber bei behördlichen Kontrollen leider noch immer nicht angewandt. Dabei steht es als Open Source zum Einsatz und zur Weiterentwicklung zur öffentlichen Verfügung.“

CVUA Freiburg: Gentechnik Erntemonitoring 2021

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