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BVLH fordert Regulierung und Nachweisverfahren für neue Gentechnik

- Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat sich jetzt gleich zweimal in Sachen neuer Gentechnik zu Wort gemeldet: Von der künftigen Bundesregierung fordert er, sich mit Nachdruck um Nachweisverfahren zu kümmern. Mit Blick auf den kürzlich vorgestellten Bericht der EU-Kommission spricht er sich deutlich gegen eine Deregulierung aus.

Neue Bundesregierung soll zügig Nachweisverfahren bereitstellen

Der BVLH hat auf seinem neuen Extra-Internetauftritt „lebensmittel-fuer-deutschland.de“ seine zehn Forderungen zur Bundestagswahl veröffentlicht. Eine davon lautet „Nachweisverfahren für neue Gentechnik zügig bereitstellen“. Dazu schreibt der Verband, der alle großen Lebensmittelhandelsunternehmen in Deutschland vertritt: „Die neue Bundesregierung muss sich weiterhin und mit Nachdruck auf EU-Ebene für die Entwicklung und Bereitstellung von Nachweisverfahren für Produkte einsetzen, die mit neuer Gentechnik erzeugt wurden. Diese wichtige Voraussetzung für die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit solcher Produkte sichert Verbraucherinnen und Verbraucher die Wahlmöglichkeit und eine eigenverantwortliche Kaufentscheidung.“

Lebensmittelhandel erteilt Deregulierungsbestrebungen klare Absage

Außerdem hat der BVLH sein Positionspapier zum Thema nach Vorstellung des Berichts der EU-Kommission zu neuer Gentechnik überarbeitet und den darin angedeuteten Deregulierungsbestrebungen eine deutliche Absage erteilt. Wörtlich heißt es in der neuen Passage: „Mit Blick auf die Ankündigung der EU-Kommission, im Zuge der Studie eine Überprüfung des europäischen Gentechnikrechts vorzunehmen, werden Überlegungen laut, für spezifische Techniken und Anwendungsbereiche, die auch in natürlichen Prozessen möglich sein können, gesonderte Regelungen zu schaffen. Der Handel sieht das Vorsorgeprinzip, Vorgaben zur Rückverfolgung sowie Kennzeichnung und damit Wahlfreiheit des Verbrauchers weiterhin als Eckpfeiler auch einer möglichen Neuregelung.“

„Ich freue mich über diese klaren Worte. Der deutsche Lebensmittehandel lässt sich auch von der EU-Kommission nicht beirren und vertritt weiterhin deutlich die Wünsche seiner Kundinnen und Kunden nach klarer Regulierung und Kennzeichnung auch neuer Gentechnik. Dieser Appell eines bedeutenden Wirtschaftssektors darf nicht überhört werden“, kommentiert VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting, „und spätestens die neue Bundesregierung muss die Hausaufgaben ihrer Vorgänger machen und die viel zu lange verschleppten Nachweisverfahren endlich voranbringen.“

BVLH: Forderungen + Positionen zur Bundestagswahl
Aktualisiertes Positionspapier: „Neue Gentechnik: Position des Lebensmittelhandels“
Lebensmittelhandel für Regulierung und Kennzeichnung neuer Gentechnik