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Futtermittel verfügbar: Im „Ohne Gentechnik“-System bleiben

- Die Milcherzeuger-Organisation Bayern MeG hat ihren Mitgliedern empfohlen, für alle Fälle Milchverpackungen ohne „Ohne GenTechnik“-Siegel drucken zu lassen. Doch dafür gibt es keinen vernünftigen Grund.

Dazu erklärt Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG) e.V.: „Die Empfehlung der Bayern MeG ist nicht nachvollziehbar. Aktuell und kurz- bis mittelfristig ist ausreichend GVO-freies Rapsschrot verfügbar. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum sich daran ausgerechnet zum Herbst etwas ändern sollte."

Positive Signale zur Verfügbarkeit

Und auch darüber hinaus gibt es positive Signale zur Verfügbarkeit. Die jüngste DRV-Ernteprognose geht von einer diesjährigen Rapsernte in Deutschland in Höhe von 3,9 Millionen Tonnen aus, also 0,4 Millionen Tonnen über der Ernte 2020, womit mögliche Rückgänge in dem Import aus der Ukraine rechnerisch kompensiert wären. Der Anteil der Importe aus der Ukraine betrug zuletzt nur etwa 10 Prozent der Gesamtmenge an Rapssaat, die in Deutschland verarbeitet wurde. Und alle Marktexperten gehen von weiterhin beträchtlichen Exporten aus der Ukraine aus.

Relevanz von „Ohne Gentechnik“ könnte zunehmen

Wir empfehlen allen Marktbeteiligten deshalb, im bewährten und erfolgreichen „Ohne Gentechnik“-System zu bleiben. Die Relevanz gentechnikfreier Lebensmittel für Verbraucherinnen und Verbraucher könnte angesichts der aktuellen Debatte um neue Gentechnik-Verfahren sogar noch weiter steigen.

Es geht nicht um Verfügbarkeit, sondern um Preise!

Der eigentliche Beweggrund auch hinter den Aussagen der Bayern MeG dürfte nicht Verfügbarkeit, sondern die Preisentwicklung sein. Die Landwirtinnen und Landwirte dürfen selbstverständlich nicht auf den Mehrkosten sitzenbleiben. Mit steigenden Preisen haben allerdings alle zu kämpfen, ob gentechnikfrei, konventionell oder Bio. Die Preisdifferenz zwischen gentechnikfreien und konventionellen Futtermitteln ist zuletzt sogar prozentual gesunken.“

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