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Gentechnik-Spuren in Maisprobe bei amtlicher Saatgutuntersuchung

- In einer Saatgutprobe in Sachsen wurde gentechnisch veränderter Mais nachgewiesen. Die Saatgutpartie aus Frankreich konnte noch vor Aussaat vernichtet werden.

Die Probe wurde im Rahmen der diesjährigen routinemäßigen amtlichen Saatgutuntersuchung der Bundesländer analysiert. In einer von drei Teilproben mit je 1.000 Samen wurde dabei mit einem qualitativen Test das sogenannte „Event DAS-59122“ nachgewiesen. Dieser doppelt gentechnisch veränderte Mais mit dem Handelsnamen „Herculex RW“ ist sowohl herbizidresistent als auch insektengiftig.

Herculex RW ist in der EU nicht für den Anbau zugelassen. Der GVO-Anteil in der untersuchten Probe wurde auf 0,1 Prozent geschätzt. Das aus Frankreich importierte Saatgut konnte noch vor Aussaat vollständig eingezogen und vernichtet werden. Insgesamt wurden im Analysejahr 2025 bei Mais 465 Saatgutuntersuchungen durchgeführt, von denen diese eine positiv ausfiel.

„Die amtlichen Kontrollen sind wichtig, um den illegalen Anbau von Gentechnik-Pflanzen zu verhindern. Sie funktionieren seit Jahren zuverlässig. Leider könnte sich das bald ändern. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen für Pflanzen, die mit sogenannter Neuer Gentechnik erzeugt wurden, auch bei Import- oder Anbauerlaubnis keine detaillierten Informationen über die genetische Veränderung, geschweige denn Nachweisverfahren hinterlegt werden müssen. So wird es auch den Behörden nahezu unmöglich gemacht, in Zukunft illegales Gentechnik-Saatgut aufzuspüren. Die Bundesregierung muss in Brüssel intervenieren und sich für die Nachweisbarkeit von Pflanzen der Neuen Gentechnik starkmachen – für den Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung“, so Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG).

Im vorigen Analysejahr 2024 wurden im Rahmen der amtlichen Saatgutuntersuchung in vier der untersuchten Mais-Saatgutpartien GVO-Anteile gefunden. In beprobtem Raps wurden seit 2020 keine GVO-Spuren gefunden, Soja-Proben wurden seit 2019 nicht mehr positiv getestet. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlicht jährlich die Ergebnisse der Untersuchungen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik (LAG).

Im Analysejahr 2025 wurde durch die amtliche Saatgutüberwachung der Bundesländer im Rahmen des Saatgut-Monitorings auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) 731 Saatgut-Proben von 11 verschiedenen Kulturpflanzen auf GVO untersucht. Mais und Raps sind die am häufigsten kontrollierten Kulturarten mit 63,6 Prozent und 26,7 Prozent, gefolgt von Soja mit 5,5 Prozent. Zudem wurden mit geringer Probenanzahl Saatgut von Zuckerrüben, Lein, Zuckermais, Luzerne, Tomaten, Zucchini und Rote Rübe untersucht.

Gentechnik und Saatgut - Ergebnisse der Überwachung durch die Bundesländer im Analysejahr 2025

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Food Monitor: Gentechnik und Saatgut – Ergebnisse der Überwachung durch die Bundesländer im Analysejahr 2025