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Grüne Woche 2024: Gentechnik und Wahlfreiheit Thema bei Politik und Protesten

- Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Peter Hauk (CDU), sein Landes-Kollege aus Baden-Württemberg, bekannten sich im Rahmen der Grünen Woche 2024 in Berlin ausdrücklich zum Erhalt der Wahlfreiheit bei Gentechnik-Lebensmitteln. Der VLOG nutze die Messe für Gespräche mit Politiker:innen.

Bilder: Moritz Richter/wir-haben-es-satt.de und BMEL/Photothek/Kügler

Özdemir: Extrem starker Markt, den wir schützen müssen

„Wer gentechnikfrei wirtschaften will, muss das auch in Zukunft verlässlich tun können“, sagte Özdemir in seiner Eröffnungsrede beim Bio-Empfang auf der Grünen Woche. „Es geht hier um einen extrem starken Markt, der das Recht darauf hat, dass wir ihn auch schützen“, ergänzte der Minister „an die Adresse derjenigen, die sonst immer das Hohelied der Marktwirtschaft und der Marktkräfte singen“.

Hauk: Wahlfreiheit muss bestehen bleiben

Peter Hauk, Landwirtschafsminister von Baden-Württemberg, wo Gentechnikfreiheit traditionell eine wichtige Rolle spielt, erklärte unmittelbar danach: „Für mich ist natürlich auch klar, dass die Wahlfreiheit unbedingt bestehen bleiben muss. Da gibt es für mich als überzeugter Demokrat, aber vor allem als überzeugter Marktwirtschaftler, überhaupt gar kein Vertun.“

VLOG-Gespräche mit vielen Politiker:innen

Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG), konnte die Grüne Woche erneut für eine Reihe von Hintergrundgesprächen mit Politiker:innen und Wirtschaftsakteuren nutzen. Er sprach unter anderem mit Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Miriam Staudte (Grüne, Landwirtschaftsministerin in Niedersachsen), Werner Schwarz (CDU, Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein), Herrmann Färber MdB (CDU, Vorsitzender des Bundestags-Agrarausschusses), Matthias Miersch MdB (SPD, stellvertretender Fraktionsvorsitzender), Karl Bär MdB (Grüne), Oliver Vogt MdB (CDU), Carsten Träger MdB (SPD), Harald Ebner MdB (Grüne) und Martin Häusling MdEP (Grüne).

Thema EU-Gentechnik-Regulierung und Unternehmens-Initiative für Wahlfreiheit

Aktuelles Thema in allen Gesprächen war der laufende EU-Prozess zur Gentechnik-Neuregulierung. Eine wichtige Abstimmung im Umweltausschuss des Europaparlaments fiel mitten in die Grüne Woche. Darauf bezog sich auch die laufende Unternehmens-Initiative für den Erhalt der Wahlfreiheit bei Gentechnik im Essen, die während der Messe bereits mehr als 200 unterstützende Unternehmen vermelden konnte.

VLOG-Geschäftsführer Hissting konnte allen Politiker:innen noch einmal nachdrücklich vermitteln, welche Bedeutung der Fortbestand einer Kennzeichnungspflicht auch für neue Gentechnik für den gesamten „Ohne Gentechnik“-Wirtschaftssektor hat. Erfreulicherweise war fast allen von ihnen die neue Unternehmens-Initiative bereits sehr präsent. Anlauf- und Treffpunkt für die Gespräche war wie im letzten Jahr der Info-Touchscreen zu Siegeln aus dem Bereich „Nachhaltige Ernährung“, auf dem der VLOG und das „Ohne GenTechnik“-Siegel vorgestellt wurden.

Gentechnikfreiheit auch bei „Wir haben es satt“-Demo zentrales Thema

Auch bei der traditionellen „Wir haben es satt“-Agrardemonstration zum Auftakt der Grünen Woche waren Gentechnikfreiheit und die drohende Abschaffung von Transparenz und Wahlfreiheit im EU-Gesetzgebungsprozess ein zentrales Thema.

Über 200 Unternehmen fordern Wahlfreiheit bei Gentechnik im Essen

Bio-Empfang des BÖLW auf der Grünen Woche

Rückblick: "Wir haben es satt!"-Demo am 20.01.2024 in Berlin