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In vielen EU-Staaten kein Gentechnik-Mais
Insgesamt sind es 17 Staaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Dänemark, die Niederlande, Polen, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Lettland, Litauen, Slowenien, Luxemburg, Malta und Zypern) und vier Landesteile (Schottland, Wales und Nordirland in Großbritannien; Wallonien in Belgien) die das Opt-Out beantragt haben. Sie ließen den Herstellern den Wunsch übermitteln, dass ihr Staatsgebiet von deren Zulassungsanträgen ausgenommen werden. Die Firmen stimmten zu.
Das Opt-Out gilt jedoch nur für die sechs Gentechnik-Maissorten, die sich aktuell im laufenden Zulassungsverfahren befinden – darunter der insektengiftige MON810 von Monsanto, der derzeit als einzige transgene Pflanze in der EU angebaut werden darf. Werden neue Anträge gestellt, muss das Opt-Out ausgeweitet werden.
Die Mitgliedstaaten müssen sich allerdings nicht auf die freiwillige Einschränkung der Unternehmen verlassen. Sie können den Anbau auch untersagen, wenn sie dafür adäquate Begründungen vorlegen. Wohl um etwaigen Klagen zu entgehen, haben jedoch alle 21 Regierungen den kooperativen Weg beschritten.
Was passiert als Nächstes? Vermutlich wird die EU-Kommission den sechs Maispflanzen die Anbaugenehmigung nun zügig erteilen. Diese gilt dann in den 11 Staaten (in Großbritannien nur in England, in Belgien nur in Flandern), die das Opt-Out nicht nutzen wollten. Gentechnisch veränderter Mais wurde 2015 vor allem in Spanien angebaut. Der genaue Umfang ist noch nicht bekannt; auch nicht für Portugal, das zweite EU-Land, in dem Gentech-Mais auf einigen Tausend Hektar wuchs. In Tschechien, der Slowakei und Rumänien ist die Fläche, auf der MON810 angebaut wird, zuletzt stark gesunken und spielt insgesamt keine Rolle.
VLOG: Kein GV-Mais in Deutschland (04.11.15)
Informationsdienst Gentechnik: Statistik zum Gentechnik-Anbau in der EU