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Kalifornier stimmen gegen Kennzeichnung
Die Befürworter und die Gegner der Kennzeichnung versuchten bis zuletzt, möglichst viele Wähler zu mobilisieren. Dabei war die "Nein"-Kampagne finanziell eindeutig im Vorteil: Mit über 45 Millionen Dollar war ihr Budget gut fünfmal so groß wie das der pro-Kennzeichnungs-Initiative "California Right to Know". Das Geld der Gegner stammte überwiegend von Konzernen der Agrochemie- und Lebensmittelindustrie. Gentechnik-Branchenführer Monsanto hatte mit über 8 Millionen den größten Einzelbetrag beigesteuert, doch auch Dupont (5,4 Mio), Pepsico (2,1 Mio), die deutschen Agrochemie-Unternehmen BASF und Bayer (je 2 Mio), Kraft Foods (1,9 Mio), Nestlé und Coca-Cola (je 1,5 Mio) ließen sich die Werbespots in TV und Radio Einiges kosten.
Das Hauptargument der Kennzeichnungsgegner lautete, eine Deklaration von Gentechnik in Lebensmitteln würde zu höheren Preisen für die Verbraucher führen. Mit dieser millionenschweren Taktik konnte sie das Ruder letztlich herumreißen, denn bis wenige Tage vor der Abstimmung hatten die Befürworter eines GVO-Labels in den Umfragen stets vorn gelegen. Letztere konzentrieren sich nun auf die Bundesstaaten Washington und Oregon. In beiden könnten nächstes Jahr ebenfalls Volksentscheide zur Gentechnik-Kennzeichnung durchgeführt werden, sofern genug Unterschriften dafür zusammen kommen.
Die Ausgang der Präsidentschaftswahl ist für das Thema Gentechnik hingegen eher unwichtig: Der wiedergewählte Präsident Barack Obama unterstützt ebenso wie Mitt Romney die Biotechnologie-Branche.
Chicago Tribune: GMO labeling efforts change course after California defeat