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Kosten für gentechfreies Soja sinken
In Brasilien nimmt die Verfügbarkeit von gentechnikfreien Sojabohnen laut Analysten rasant zu. Gegenüber der Vorsaison wird 10 Prozent mehr konventionelles Soja produziert, in manchen Teilen des wichtigen Soja-Bundesstaats Mato Grosso sogar 100 Prozent mehr als 2013. An der Produktion hapert es also nicht. Eher gab es letztes Jahr Probleme mit der Infrastruktur, die Häfen waren oft überlastet. Doch auch hier gibt es Entwarnung. Wenn ab März das Soja geerntet wird, wird auch die Verschiffung besser organisiert sein. So werden zunehmend Container eingesetzt, wodurch lange Liegezeiten wegfallen und auch das Kontaminationsrisiko deutlich sinkt. Außerdem sollen auch neue Anbieter für gentechnikfreies Sojaschrot hinzukommen, die Zugang zu neuen Hafenanlagen haben, an denen die Wartezeiten kaum noch ins Gewicht fallen.
Schon heute kostet ein gentechnikfrei produziertes Hähnchen lediglich etwa 8 Cent zusätzlich. Durch die beschriebenen Faktoren - die weiter steigende Produktion und die verbesserte Transportinfrastruktur - dürften auch die Aufschläge für gentechnikfreies Soja und damit die Mehrkosten je Tier sinken. Deshalb ist es umso unverständlicher, dass die großen Geflügelfleischproduzenten aus der gentechfreien Fütterung aussteigen wollen - und das gerade jetzt, wo die Debatte um den gentechnisch veränderten Mais 1507 und Meinungsumfragen belegen, dass die übergroße Mehrheit der Verbraucher in Deutschland weder Gentechnik auf dem Acker, noch auf dem Teller will. VLOG-Sprecher Alexander Hissting kommentierte bereits gestern: "Große Supermarktketten wie Rewe und Edeka haben sich das Ziel gesetzt, für Ihre Eigenmarken in Zukunft ganz auf gentechnisch verändertes Soja zu verzichten. Eine größere Akzeptanz für gentechnikfrei produziertes Geflügelfleisch kann es am Markt nicht geben."
Stellungnahme des Zentralverbandes der deutschen Geflügelwirtschaft (18.02.14)