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Petitionen, Plakate, Protestmails: Widerstand gegen Deregulierung verschärft sich

- Der politische Prozess zur Gentechnik-Deregulierung geht in die heiße Phase. Mit Olaf-Scholz-Plakaten, einem Demonstrations-Motto, Online-Petitionen und E-Mail-Aktionen mit zehntausenden Teilnehmer:innen wird auch der Protest dagegen immer lauter.

Wort halten, Olaf!

„Schützt dieser Mann unserer Wahlfreiheit?“ steht im Boulevardzeitungs-Look auf dem Großplakat neben einem Kanzler-Schwarzweißfoto, das ein Traktor durch das Berliner Regierungsviertel zieht, vorbei an Kanzleramt, Bundestag und SPD-Parteizentrale. Es spielt auf eine Aussage von Olaf Scholz im Bundestagswahlkampf 2021 an. Damals hatte der damalige SPD-Kanzlerkandidat auf Nachfrage versprochen, sich für eine „strikte Regulierung der neuen Gentechniken“ einzusetzen. Auf der dazugehörigen Website „Wort halten, Olaf!“ unter scholz-gentechnik.de ist die Originalquelle sowie Aktionsmaterial zu finden. Auch Petitionen, Mailing-Aktionen und Hintergrundinformationen sind dort verlinkt.

Neue Online-Petition: Über 50.000 Unterstützer:innen in wenigen Tagen

Darunter auch die neue Online-Petition „Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!“ auf der Campact-Petitionsplattform WeAct, die erst kürzlich von der Bäuerin Barbara Endraß aus Baden-Württemberg gestartet wurde. „Sorgen Sie dafür, dass Gentechnik weiterhin als Gentechnik gekennzeichnet und geprüft wird. Sorgen Sie für ein EU-Gentechnikrecht, das auch in Zukunft eine gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung – konventionell und ökologisch – sichert“, so die Forderungen an Bundeskanzler Olaf Scholz, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, Umweltministerin Steffi Lemke, Entwicklungsministerin Svenja Schulze, Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Wirtschaftsminister Robert Habeck und die deutschen Abgeordneten im EU-Parlaments. Die Petition wurde innerhalb weniger Tage bereits von über 50.000 Menschen gezeichnet. 

E-Mail-Aktion an EU-Parlamentarier

Ein weiteres Aktionsformat ermöglicht es, auf einfache Weise wahlweise allen oder ausgewählten deutschen Abgeordneten im Umwelt- und Agrarausschuss des Europäischen Parlaments direkt eine E-Mail zu schicken, mit der Aufforderung, sich gegen die Gentechnik-Deregulierung einzusetzen. Diese beiden Ausschüsse spielen eine zentrale Rolle bei der Positionierung des Europaparlaments zum Thema. Dieses Aktionstool wird direkt auf Websites eingebunden. Bisher ist es online unter anderem bei Demeter, IG Saatgut und Save our Seeds zu finden und kann von weiteren Unterstützern übernommen werden. Über 30.000 Menschen haben bereits teilgenommen.

„Wir haben es satt“-Demonstration im Januar 2024 mit Gentechnik-Schwerpunkt

Auch die bevorstehende große jährliche „Wir haben es satt“-Demonstration zur Internationalen Grünen Woche in Berlin nimmt dieses Mal das Thema Gentechnik in den Fokus. „Gutes Essen braucht Zukunft – für eine gentechnikfreie, bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft!“ lautet das Motto der Demonstration am 20. Januar 2024.

Klares Signal an die Politik

Zusammen mit den vielen Initiativen, Schreiben und Appellen aus Verbänden und der konventionellen und der Bio- Lebensmittelwirtschaft ist dieser breit getragene, laute, öffentliche Protest ein sehr klares Signal an die Politik, dass Wahlfreiheit, Transparenz, Kennzeichnung und Risikoprüfung erhalten bleiben müssen – für alle Arten von Gentechnik. 

„Wort halten, Olaf!“ – Kampagnen-Website scholz-gentechnik.de

Camapct/WeAct-Online-Petition „Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!“

E-Mail-Aktion „Deregulierung der neuen Gentechnik stoppen!“ an Europa-Abgeordnete

„Wir haben es satt“-Demonstration am 20.01.2024 in Berlin