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Saft von PepsiCo nicht mehr „gentechnikfrei“

- Der US-Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo darf Saft seiner Marke „Naked Juice“ nicht mehr als „gentechnikfrei“ bewerben. Das sieht ein Vergleich vor, den das Unternehmen vor einem Gericht in Kalifornien mit einer Bürgerin schloss, die wegen der aus ihrer Sicht „betrügerischen“ und „irreführenden“ Verpackungshinweise eine Sammelklage initiierte. Naked Juice darf außerdem nicht mehr als „100% Saft“ und „natürlich“ ausgewiesen werden.

Die Klägerin hatte argumentiert, der Saft sei eben nicht frei von Gentechnik-Bestandteilen. Er enthalte Lecitihin und Proteine von Sojabohnen. Diese stammten entweder direkt von gentechnisch veränderten Pflanzen oder seien kontaminiert, heißt es in der Klage. Damit bezieht sie sich auf den massiven Anbau von Gentechnik-Soja in den USA, der über 90 Prozent der gesamten Sojaproduktion des Landes ausmacht. Verpflichtende Kennzeichnungen für Gentechnik-Zutaten gibt es dort bislang nicht.

Auch die Aufschrift „natürlich“ war der Klägerin ein Dorn im Auge. Säfte von Naked Juice enthielten mehrere synthetische Zusatzstoffe. Auf der Verpackung würden diese als „Vitamine“ bezeichnet und so auf „betrügerische“ Weise der Eindruck erweckt, diese stammten von den Früchten. All diese falschen Angaben hätten es dem Unternehmen ermöglicht, hunderttausende Verbraucher in den USA zum Kauf ihres Produkts zu bewegen.

Nach dem Vergleich muss Naked Juice, das seit 2007 zu PepsiCo gehört, die Verpackungshinweise ändern. Außerdem muss die Firma 9 Millionen US-Dollar an die Sammelkläger zahlen – allerdings erhält jeder Einzelne maximal 45 Dollar. Zusätzlich sollen die Säfte unabhängigen Qualitätskontrollen unterzogen werden.

PepsiCo verzeichnet mit Getränken und Snacks hohe Umsätze, im vergangenen Jahr waren es 65 Milliarden Dollar. Bei Naked Juice stiegen die Absatzzahlen von 2011 auf 2012 um 21 Prozent. Die Produkte, die der Konzern auf dem amerikanischen Markt vertreibt, enthalten häufig Bestandteile von Gentechnik-Soja oder -Mais. Als in Kalifornien im letzten Herbst über eine verpflichtende Kennzeichnung solcher Inhaltsstoffe abgestimmt wurde, investierte das Unternehmen über 2 Millionen Dollar in eine Kampagne gegen die Gentechnik-Labels. Laut der Gruppe „California Right to Know“ war das der drittgrößte Beitrag zu dieser Kampagne – nach denen der Agrochemie-Firmen Monsanto und DuPont. Am Ende scheiterte die pro-Kennzeichnungs-Initiative knapp.

Lexology: Naked Juice to pay $9 million to resolve false ad suit (12.07.13)

FoodBev.com: PepsiCo's Naked Juice agrees to end 'all natural' claim (18.07.13)

Die Klage gegen Naked Juice als pdf

PepsiCo Jahresbericht 2012