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Schweiz kommt Kennzeichnung näher
Wie auch in Deutschland oder Österreich dürften künftig Fleisch, Eier, Milch und Käse entsprechend beworben werden, wenn an die Tiere keine gentechnisch veränderten Pflanzen verfüttert wird. Futtermittelzusatzstoffe, die von Gentechnik-Mikroorganismen hergestellt werden, dürfen weiterhin eingesetzt werden. Die Zusatzstoffe selbst, beispielsweise Vitamine, sind nicht modifiziert. Wird auch auf solche Zusätze zum Futter verzichtet, dürfen Produzenten in der Schweiz schon heute „ohne Gentechnik hergestellt“ auf ihre Erzeugnisse schreiben.
Großmolkereien wie Emmi und die Milchbauernorganisation BIG-M fordern seit Längerem eine praktikable Lösung. Sie hoffen, sich mit der Kennzeichnung von tierischen Produkten ohne Gentechnik-Futtermittel von ausländischer Importware abgrenzen zu können. In der Schweiz werden generell keine gentechnisch veränderten Futterpflanzen wie Soja und Mais verfüttert – doch die schweizerischen Produkte konkurrieren im Supermarkt mit billigeren Erzeugnissen, z.B. aus Deutschland. Von dem neuen Qualitätssiegel erwarten die Schweizer daher einen Wettbewerbsvorteil.
Der Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG) begrüßt die Entwicklung. Für den freien Warenverkehr wäre auch eine Angleichung an die nationalen Regeln anderer europäischer Staaten sinnvoll. „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnungen gibt es bislang in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich, der Slowakei und Südtirol.