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US-Bundesstaat kennzeichnet Gentechnik
Das Abgeordnetenhaus des über 600.000 Einwohner zählenden Bundesstaats im Nordosten der USA hat das Gesetz letzte Woche mit deutlicher Mehrheit (114-30) durchgewunken. Zuvor hatte auch schon der Senat zugestimmt. Nun fehlt nur noch die Unterschrift von Gouverneur Peter Shumlin (Demokratische Partei): er hat sie bereits angekündigt und erklärt, er sei stolz, dass Vermont der erste Bundesstaat mit Gentechnik-Kennzeichnung werde.
In zahlreichen Bundesstaaten gibt es ähnliche Initiativen und Gesetzesentwürfe. Connecticut hat ebenfalls bereits ein Gesetz verabschiedet, allerdings tritt dieses erst in Kraft, wenn seine Nachbarstaaten nachziehen. Vermonts Entscheidung feierte die Verbraucherschutzorganisation Center for Food Safety als „historischen Tag“. Sollte die Industrie dagegen klagen, werde die NGO mithelfen, das Gesetz vor Gericht zu verteidigen.
Durchkreuzt werden könnte die Gentechnik-Kennzeichnung aber auch auf Bundesebene. In Washington haben Abgeordnete einen Entwurf ins Parlament eingebracht, das eine freiwillige Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Zutaten ermöglichen würde – und nicht mehr. Schärfere Gesetze in den Einzelstaaten würden dadurch wirkungslos. Außerdem könnten tierische Erzeugnisse, für die Gentech-Pflanzen verfüttert wurden, sogar als „Non GMO“ („Ohne Gentechnik“) beworben werden.
Center for Food Safety: Vermont Set to be First State to Enact Statewide GE Food Labeling (23.04.14)
Informationsdienst Gentechnik: Bekommt Gentechnik-Lobby in USA ihr Wunschgesetz?