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USA: Firmen streichen Gentechnik-Zutaten
Ein Beispiel: der Eishersteller Ben & Jerry’s, der ein an Nachhaltigkeit ausgerichtetes Image pflegt, hat eine beliebte Eismixtur geändert. Bis dahin hatte das Produkt Schokoriegel einer anderen Firma, Hershey’s, enthalten. Doch Hershey's verwendet Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen. Ein Problem für Ben & Jerry's, das im US-Bundesstaat Vermont zuhause ist, wo 2016 das erste Kennzeichnungsgesetz des Landes in Kraft treten könnte.
Dieses Gesetz muss zuvor allerdings die Klage von Industrieverbänden überstehen. Einem der Verbände, der Grocery Manufacturers Association (GMA), gehört auch Unilever an – der Konzern, dem wiederum Ben & Jerry's gehört. Ähnlich ist es bei General Mills: dort wurde vor einiger Zeit beschlossen, ein beliebtes Frühstücksprodukt („Cheerios“) ohne Gentechnik-Hafer und Zucker sowie Stärke aus transgenem Zuckerrüben und Mais herzustellen. Auch General Mills ist Mitglied der GMA, die Kampagnen gegen die Kennzeichnung solcher Zutaten unterstützt. Das Unternehmen erklärte, solche Kampagnen nicht direkt zu fördern, die Position der GMA aber mitzutragen. Von seinen Mitgliedsbeiträgen seien 869.000 Dollar für eine Anti-Kennzeichnungs-Initiative in Washington verwendet worden. General Mills hatte die Umstellung bei den „Cheerios“ nicht groß beworben, sondern ihn nur in einem Blogeintrag erwähnt.
Anders als das deutsche „Ohne Gentechnik“-Siegel geht es beim Austausch von Gentechnik-Zutaten einiger US-Firmen nicht immer um die Futtermittel, die die Tiere erhalten, deren Milch, Fleisch oder Eier verwendet werden. Vielmehr handelt es sich um Zutaten aus Pflanzen wie Mais, Soja und Zuckerrüben, die in den USA vor allem als Gentechnik-Variante angebaut werden und in vielen Fertiggerichten, Snacks oder Softdrinks enthalten sind. In der EU enthält kaum ein Produkt solche Zutaten, da es hier eine verpflichtende Kennzeichnung gibt – mit Ausnahme der tierischen Erzeugnisse.
In Richtung des „Ohne Gentechnik“-Standards geht das US-amerikanische „Non-GMO Project“. Gegenüber dem Radiosender KGOU teilte eine Sprecherin mit, seit 2007 seien über 20.000 Produkte zertifiziert worden, der Umsatz liege bei sechs Milliarden Dollar.
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