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USA: Gentech-Äpfel kommen in die Läden

- In den USA werden in diesem Herbst rund 9.000 Tonnen gentechnisch veränderte Äpfel geerntet und vermarktet. Das meldete das Magazin America Fruit und berief sich dabei auf den Anbieter dieser Äpfel, das Unternehmen Okanagan Specialty Fruits (OSF).

OSF bietet seine gentechnisch veränderten Äpfel unter dem Markennamen Arctic Apple an. Bei den Früchten wurde das Gen für ein Enzym inaktiviert, das für die natürliche Oxidation verantwortlich ist. Dadurch wird das Fleisch der Äpfel nach dem Aufschneiden nicht mehr braun. OSF will auch anderen Früchten das Braunwerden gentechnisch austreiben. Besonders interessiert an solchen Produkten sind die Anbieter von aufgeschnittenen Früchten, die immer stärker nachgefragt werden.

Anfang 2015 hatte das US-Landwirtschaftsministerium die weltweit erste Anbauzulassung für diese Äpfel erteilt und inzwischen auch drei Sorten, Arctic Golden, Arctic Granny und Arctic Fuji für den Verzehr freigegeben. Auf 80 Hektar im US-Staat Washington hatte OSF seine erste Plantage angelegt, die nun erntereif ist. Den Ertrag schätzte OSF-Vorstand Neal Carter in American Fruit auf 9.000 Tonnen. Man wolle die Erntemenge in den kommenden Jahren verdoppeln, kündigte er an, „bis wir genügend Volumen haben, um die internationale Nachfrage großer Handelsketten und Verarbeiter zu befriedigen.“

Ob die Nachfrage so groß ist, muss sich erst noch zeigen. Der Verband der Apfelindustrie, die U.S. Apple Association, hat sich ebenso gegen die Gentech-Äpfel ausgesprochen wie Zusammenschlüsse regionaler Apfelerzeuger. Die Fastfood-Ketten McDonalds und Wendy’s haben erklärt, die Äpfel nicht zu verwenden. Auch beim Babykosthersteller Gerber sollen sie nicht in die Gläschen kommen. Verbraucherorganisationen wie das Center for Food Safety und die Organic Consumer Association üben mit E-mail-Aktionen Druck auf die großen Supermarktbetreiber aus, um sie ebenfalls zum Verzicht auf Arctic Apples zu bewegen. Neben möglichen Umweltrisiken haben sie ein weiteres gewichtiges Argument: Für die Verbraucher sei nicht mehr sichtbar, ob vorab aufgeschnittenes Obst noch frisch oder schon verdorben sei. Im schlimmsten Fall könnten sie sich eine Lebensmittelvergiftung zuziehen.

In der EU darf der Arctic Apple nicht vermarktet werden. Im Gespräch mit America Fruit wollte Carter nicht ausschließen, langfristig auch in der EU eine Zulassung zu beantragen. Doch zuerst soll nach dem US-amerikanischen Markt der Kanadische getestet werden.

America Fruit: Non-browning apples land in US stores (25.09.2017)

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