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USA: Ohne Gentechnik hilft

- Für Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten Lebens- oder Futtermittel verkaufen wollen, kann der Verzicht auf gentechnisch veränderte Pflanzen ein wichtiges Plus gegenüber amerikanischen Wettbewerbern sein. „Auch in den USA ist Gentechnikfreiheit ein Verkaufskriterium“, sagte Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender des Agrana-Konzerns, dem österreichischen Kurier.

Agrana setzte im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 1,26 Milliarden Euro um. In die USA verkauft das österreichische Unternehmen laut Marihart insbesondere Maisstärke, die in Babynahrung verwendet wird. „Entscheidend ist die Gentechnikfreiheit“, so der Agrana-Chef gegenüber dem Kurier. „Wegen des Pollenflugs ist die Produktion von gentechnikfreien Nahrungsmitteln in den USA schwierig.“

Auch in Europa ist Gentechnikfreiheit laut Marihart „im Kommen“. Das Unternehmen verarbeitete in seinen Werken in Österreich und Rumänien 2014/15 eine Dreiviertelmillion Tonnen Mais – 12 Prozent davon entfielen laut Geschäftsbericht auf das Segment „Spezialmais (Wachsmais, Bio-Mais, Garantiert Gentechnikfreier Mais)“. Im Jahr zuvor seien es acht Prozent gewesen. Der Rest des Maises – auch die weitere Million Tonnen, die unter dem Zusammenschluss „Hungrana“ in Ungarn verarbeitet wird – ist ebenfalls gentechnikfrei, aber nicht zertifiziert.

Da auch in den USA die Nachfrage nach gentechnikfreien Lebensmitteln steigt, importieren Hersteller immer größere Mengen Agrarrohstoffe – beispielsweise Sojabohnen von nicht-transgenen Pflanzen aus Europa und Asien – berichtete die Washington Post im April. Zudem steigen, trotz der Verunreinigungsgefahr, auch US-Farmer auf gentechnikfreien Anbau um, um von den höheren Preisen zu profitieren.

Agrana Geschäftsbericht 2014/2015

VLOG: Standortvorteil durch Gentechnikfreiheit (21.04.15)

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