News

Cargill verklagt Syngenta verklagt Cargill

- Wer muss US-Landwirte entschädigen, deren Maisernten nicht nach China ausgeführt werden konnten, weil zuvor nicht-zugelassene Gentechnik-Kontrukte gefunden worden waren? Ist der Hersteller des Gentech-Mais verantwortlich? Oder die Rohstoffhändler? Beide Seiten sind in die juristische Offensive gegangen.

Zunächst hatten die Handelshäuser Cargill und ADM das Saatgut-Unternehmen Syngenta aus der Schweiz verklagt. Medienberichten zufolge hat Syngenta nun seinerseits Klage eingereicht. Es geht darum, potenzielle Schadensersatzzahlungen von Hunderten Millionen Dollar auf die Gegenseite abzuwälzen. Das Geld, von wem es auch gezahlt werden muss, soll amerikanische Farmer entschädigen, die in der Maisproduktion zwar fast ausschließlich auf Gentechnik setzen. Ihre Exporte nach China waren 2014 aber eingebrochen, weil dortige Behörden in US-Lieferungen eine nicht-genehmigte Sorte festgestellt hatten: MIR162 aus dem Hause Syngenta.

Händler und Farmer warfen Syngenta vor, den Mais in den USA bereits vermarktet zu haben, bevor eine Genehmigung für die Einfuhr nach China vorgelegen habe. Diese erteilte das asiatische Land, das großen Bedarf an Futtermitteln hat, erst Ende letzten Jahres. Syngenta weist die Verantwortung zurück: es sei Sache von Cargill und ADM, beim Export auf eine saubere Trennung der Maisernten zu achten – und nur Mais auszuführen, der auch zugelassen sei.

Reuters: Syngenta sues Cargill, ADM in GMO corn fight (20.11.15)

VLOG: Weitere Forderungen gegen Syngenta  (14.10.14)

VLOG: Cargill klagt wegen Gentechnik-Exportstau (17.09.14)