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Ohne Gentechnik: Rapsimporte auf Rekordhoch
Da der Weltmarkt jedoch aktuell von Ölsaaten geflutet ist, sank mit dem fallenden Sojapreis auch der Preis für Rapsschrot. Im September kostete er laut Agrarmarkt-Informationsgesellschaft unter 200 € pro Tonne. Der Tonnen-Preis für Gentechnik-Soja, das vor allem aus Lateinamerika importiert wird, lag zwischen 300 und 350 Euro pro Tonne.
Damit bewegen sich die Preise von Raps- und Sojaschrot allmählich aufeinander zu. Vor zehn Jahren war geschrotete Gentechnik-Soja noch doppelt so teuer wie Raps. Wobei der Preis für den europäischen Rapsschrot nach Ansicht der UVOP mit dem für gentechnikfreien Sojaschrot verglichen werden muss. Und der liegt noch etwa 100 Euro pro Tonne über dem von gentechnisch veränderter Ware.
Das erklärt vielleicht, warum der Rapsanteil im Mischfutter nach oben geht. Lag der Abstand zwischen Raps und Soja vor fünf Jahren noch bei knapp 900.000 Tonnen, waren es 2014/15 nur noch 265.000 Tonnen. Neben der Gentechnikfreiheit liegt das nach Ansicht von UFOP-Referent Dieter Bockey auch daran, dass die Landwirte angesichts des niedrigen Milchpreises ihre Futterkosten niedrig halten müssen. Und bei der Milchleistung, so die Fütterungsversuche des Interessenverbandes, stehe der Raps der Soja in nichts nach.
In der VLOG-Datenbank sind aktuell mehr als 500 Milchprodukte verzeichnet, die das „Ohne GenTechnik“-Siegel tragen dürfen. Deren Hersteller sind alle auf Milch von gentechnikfrei gefütterten Kühen angewiesen. VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting schätzt, dass 2015 etwa 13 Prozent der in Deutschland produzierten Milch mit dem Siegel ausgezeichnet war. Tendenz steigend.
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