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USA: Hersteller setzen verstärkt auf gentechnikfreien Zucker
frei zertifiziert sind. So stieg nach Angaben von Food Navigator USA der Anteil an Lebensmitteln und Getränke mit non-GMO (Ohne Gentechnik)-Auslobung von 1,9 Prozent in 2009 auf 15,7 Prozent in 2015. Tendenz steigend. Die Fachzeitschrift Food Processing geht davon aus, dass inzwischen jährlich über 19 Milliarden US-Dollar mit gelabelten Produkten umgesetzt werden, und rechnet mit jährlichen Steigerungsraten von 12 Prozent. In einer Umfrage des renommierten Pew Research Centers gaben fast 40 Prozent der Befragten an, dass sie gentechnikfreie Lebensmittel für gesünder halten. Jeder sechste Erwachsene betrachtete Gentechnik in Lebensmitteln als wichtiges Thema.
Amalgamated Sugar steht mit einem jährlichen Ausstoß von 7 Millionen Tonnen Zucker für ein Achtel der US-Zuckerproduktion. Der Hersteller plant nur eine US-weite und 30 Millionen Dollar teure Kampagne, um für die Vorteile von gentechnisch veränderten Zuckerrüben zu werben. Doch bisher sei es ihm nicht gelungen, genügend andere Verarbeiter mit ins Boot zu holen, heißt es in der Idaho Business Review. Die Zuckermühle hofft auch auf die zukünftige Kennzeichnungsregelung in den USA. Das Rahmengesetz dafür wurde bereits im Juli 2016 verabschiedet. Doch um die Details auszuarbeiten, hat die US-Landwirtschaftsbehörde USDA noch Zeit bis Mitte 2018. Ginge es nach der US-Lebensmittelbehörde FDA, müssten hochgradig verarbeitete Lebensmittel wie Öl oder Zucker nicht gekennzeichnet werden, da sie keine Proteine mit verändertem Erbgut mehr enthalten. Offen bleibt allerdings, ob die US-Verbraucher eine derart eingeschränkte Kennzeichnung akzeptieren würden.
Für Zuckerrüben-Farmer sei der Anbau der gentechnisch veränderten Rüben wirtschaftlicher und bringe bessere Erträge. Deshalb würden die Farmer eher Kartoffel oder andere Feldfrüchte anbauen als zu herkömmlichem Saatgut zurückkehren, zitierte die Idaho Business Review einen Experten der Univerität von Idaho. Doch selbst wenn Landwirte auf gentechnikfreie Rüben umstellen wollten, wäre dies kaum möglich, da es auf dem US-Markt kein entsprechendes Saatgut mehr gibt.