News-Archiv

ENGL-Evaluation von Cibus-Raps-Nachweis basiert auf falschen rechtlichen Annahmen
Das Europäische Netzwerk der GVO-Labore (European Network of GMO Laboratories, ENGL) der EU-Kommission hat das vom VLOG gemeinsam mit anderen Organisationen im September vorgestellte neue Nachweisverfahren für „Gene Editing“-Raps der US-Firma Cibus evaluiert. Dabei wurden Schlüsse gezogen, die auf falschen rechtlichen Annahmen beruhen, stellte Gentechnikrecht-Experte Dr. Georg Buchholz im Auftrag des VLOG in einem Schreiben an die EU-Kommission klar.

Boris Johnson auf Gentechnik-Kurs
Nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU will der neue Premierminister Boris Johnson auch die Gentechnik-Regelungen der Union über Bord werfen. Das kündigte der Vorsitzende der Konservativen Partei in seiner ersten Rede nach der Amtseinführung durch die Königin an.

Erstmals kommerzieller Anbau von Gentech-Weizen erlaubt
Es ist eine Welt-Premiere: Argentinien hat einen gentechnisch veränderten Weizen für den kommerziellen Anbau und den Verzehr zugelassen. Die manipulierte Pflanze soll gegenüber Trockenheit und salzigen Böden tolerant sein. In Kraft treten soll die Zulassung allerdings erst, wenn das Nachbarland Brasilien den Gentech-Weizen ebenfalls erlaubt.

Indien verlangt gentechnikfreie Importe
Die indische Lebensmittelbehörde hat vorgeschrieben, dass ab Anfang 2021 Importeure die Gentechnikfreiheit 24 wichtiger Agrarrohstoffe bei der Einfuhr nachweisen müssen. In der Anordnung heißt es, jede Lieferung solle von einem entsprechenden Zertifikat begleitet sein, das „die zuständige nationale Behörde des Exportlandes“ ausgestellt habe.
Gentechnik: Mehrheit will Anbauverbot, Kennzeichnung und Risikoprüfung
Die neue Naturbewusstseinsstudie der Bunderegierung zeigt: Große Mehrheiten wollen Anbauverbot, Kennzeichnung und Risikoprüfung – auch für „neue“ Gentechnik. Um diese gewünschte Gentechnikfreiheit weiterhin zuverlässig sicherzustellen, müssen EU-Kommission und Bundesregierung sich dringend um Nachweisverfahren für Produkte neuer Gentechnik kümmern, damit die nicht unerkannt in der Lebensmittelkette landen.

Copy & fail: Crispr-Gentechnik macht Stier zum Bullen
US-Forscher haben per Crispr-Gentechnik gezielt ein männliches Kalb erzeugt – das allerdings ohnehin männlichen Geschlechts gewesen wäre. Und es gab unerwartete Nebenwirkungen. Die Wissenschafter der Universität von Kalifornien in Davies, hatten im Erbgut des Kalbs die Kopie eines Gens eingebaut. Es sollte dazu führen, dass das Kalb künftig vor allem männliche Nachkommen zeugt. Denn Bullen setzen mehr Fleisch an als Kühe, verwerten das Futter besser und bringen deshalb Rindermästern mehr Geld.

Brexit: Deregulierte Gentechnik in UK?
Die britische Regierung will den Brexit nutzen, um Gentechnik unabhängig von der EU zu deregulieren. Ein erster Vorstoß dazu ist zwar zunächst am Widerstand von Gesellschaft und gentechnikkritischen Organisationen gescheitert, doch Regierung und Oberhaus halten an ihren Plänen fest.

Neue Gentechnik nachweisen: Bundesregierung stark verspätet
Das deutsche Agrarministerium hat eine Studie zur Machbarkeit von Nachweisverfahren für „neue“ Gentechnik (NGT) ausgeschrieben – zwei Jahre, nachdem der Europäische Gerichtshof klargestellt hat, dass dafür dieselben Regeln gelten wie für „alte“ Gentechnik. Ergebnisse sollen erst 2022 vorliegen. Selbst dann wird es aber noch längst kein Nachweisverfahren für die bisher einzig relevante NGT-Pflanze geben.