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GVO-freies Soja aus Europa: Erntejahr 2015

- In diesem Jahr wird in Europa wohl in etwa die gleiche Menge an zertifiziert gentechnikfreiem Soja geerntet werden wie 2014. Laut „Donau Soja“ warf die Dürre die Produktion zwar zurück, dafür gab es aber deutliche Zuwächse bei der Anbaufläche.

Vergangenes Jahr wurden nach Angaben des Vereins 6,1 Millionen Tonnen gentechnikfreie Soja verzeichnet, dieses Jahr könnten es 5,5 bis 6 Millionen Tonnen werden. Mit circa 3,3 Millionen Tonnen wird der Löwenanteil aus der Ukraine stammen, wo die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um fast neun Prozent auf 1,95 Millionen Hektar angewachsen ist.

Positiv dürfte die Ernte in Italien ausfallen – dem zweitgrößten europäischen Sojaproduzenten. Wegen ausgereifter Bewässerung werden sich die trockenen Monate dort wohl nicht so sehr auf den Ertrag auswirken, schreibt Donau Soja in seinem Oktoberrundbrief. Zudem hat die Anbaufläche im Mittelmeerland um 46 Prozent auf 330.000 Hektar zugelegt. In der EU könne damit ungefähr so viel gentechnikfreies Soja geerntet werden wie im Jahr 2014, nämlich um die 1,7 Millionen Tonnen – allerdings ist die Produktion in Frankreich hier noch nicht mit eingerechnet.

Ein bedeutender Produzent ist auch das Nicht-EU-Mitglied Serbien: dort wird nach Angaben von Donau Soja mit einer Ernte von 450.000 Tonnen Soja gerechnet, die Fläche kletterte um 19,5 Prozent auf 184.000 Hektar. In Ungarn war der Flächenzuwachs mit 80 Prozent besonders groß, der Output könnte bei 150.000 Tonnen liegen.

Rumäniens Ernte könnte 140.000 Tonnen betragen, die Anbaufläche wuchs nach Schätzung von Experten auf 110.000 Hektar, das wäre ein Plus von 38 Prozent. Österreich kann mit circa 100.000 Tonnen rechnen, die Fläche ist nach vorläufigen amtlichen Angaben auf 56.500 Hektar geklettert (+34%). In die gentechnikfreie Sojaproduktion eingestiegen sind Bulgarien und Polen: von fast nichts auf 35.000 bzw. 20.000 Hektar.

Unterdessen wurde bekannt, dass der Agrar-Rohstofflieferant Archer Daniels Midland (ADM) bis zum zweiten Quartal 2016 seine Anlage im bayerischen Straubing umrüsten will, um dort künftig neben Raps auch gentechnikfreies Sojaschrot verarbeiten zu können. „Die Möglichkeit, am Standort Straubing Sojabohnen zu verarbeiten, erlaubt uns den wachsenden Bedarf an Nicht-GVO Sojaschrot vor allem in Deutschland, Österreich und in der Schweiz zu bedienen“, erklärte Rene van der Poel, General Manager ADM Straubing. „Gleichzeitig können wir durch die zusätzliche Verarbeitungslinie flexibel auf die Anforderungen der Märkte reagieren.”

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